Einbruchschutz? Brauch ich nicht!

- Eine krasse Fehleinschätzung. Denn die standardmäßig in unsere Häuser und Wohnungen eingebauten Fenster und Türen bieten oftmals keinerlei Einbruchschutz. Sie schützen zwar vor Wind und Wetter, aber nicht vor EinbrecherInnen.

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Bei mir wird schon nicht eingebrochen

- Dann unterschätzen Sie das Risiko. Alle 7 Minuten wird in Deutschland eingebrochen.
Allein mit einem Schraubenzieher ausgerüstet hebelten EinbrecherInnen in wenigen Sekunden ein ungesichertes Fenster auf und sind drin.

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Bei mir ist nichts zu holen

- Selbst wenn es stimmt, wissen das die EinbrecherInnenr ja nicht. Und mal ehrlich: Geld im Portemonnaie, Handy, Laptop, (ein wenig) Schmuck – das gibt es auch bei Ihnen, oder? 

Und was ist mit Erinnerungsstücken? Vielleicht rein materiell nicht viel wert, doch wenn EinbrecherInnen das nicht erkennen, sind auch diese Dinge meist unwiederbringlich verloren – Erbstücke, Urlaubserinnerungen, die über das Leben zusammengetragene Briefmarkensammlung…

Machen Sie sich bewusst, dass EinbrecherInnen immer auf lohnende Beute hoffen und jede Gelegenheit nutzen.

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Ich bin ja versichert

- Und Sie bekommen damit alles ersetzt? Vorsicht, auch wenn Ihnen die Versicherung den rein materiellen Schaden ausgleicht, ideelle Werte kann sie Ihnen nicht zurückbringen.
Für viele Einbruchsopfer wiegt zudem noch viel schwerer der Verlust des Sicherheitsgefühls – ein Ersatz durch die Versicherung ist nicht möglich. Unterschätzen Sie daher nicht die psychische Belastung durch einen Einbruch!

Zudem aufgepasst: Entspricht Ihre Hausratversicherung noch Ihrem Hausstand? Überprüfen Sie ggf. Ihren Vertrag und sorgen Sie dafür, dass Sie nicht unterversichert sind.

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Ich habe alles gut versteckt

- Aber vermutlich nicht gut genug. EinbrecherInnenr kennen jedes Versteck und durchwühlen sie wieselflink bis sie alles gefunden haben. Zurück lassen sie ein großes Chaos. Für viele Einbruchsopfer ist das einer der schlimmsten Eindrücke: aufgerissene Schränke, auf den Boden geschmissene Wäsche, zerbrochenes Porzellan – noch intimere Einblicke konnte die TäterInnen nicht bekommen.

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EinbrecherInnen kommen überall rein

- Das präsentiert uns zumindest das Fernsehen. Die polizeiliche Erfahrung zeigt jedoch eine ganz andere Realität. Die wenigsten EinbrecherInnen sind gut ausgerüstete „Profis“ – die meisten EinbrecherInnen sind GelegenheitstäterInnen, die einfach nur einen Schraubenzieher mit dabei haben. 

Traurige Wahrheit: Mit einem Schraubenzieher brechen die TäterInnen in wenigen Sekunden Standardfenster und Standardtüren auf – meist ohne großen Schaden an Fenster oder Tür anzurichten.

Die gute Nachricht: Mit mechanischer Sicherheitstechnik – ob Pilzkopfzapfen in der Terrassentür oder Aufschraubsicherungen an Fenstern – kann man diese GelegenheitstäterInnen vom Einbruch abbringen. Denn durch mechanische Sicherheitstechnik stehlen Sie EinbrecherInnen Zeit – Zeit, die sie nicht haben. Das Risiko, entdeckt zu werden, steigt mit jeder Sekunde. Die TäterInnen brechen die Tat ab. 

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EinbrecherInnen kommen in der Nacht

- Kann passieren, ist aber eher selten. EinbrecherInnen wollen nicht das Risiko eingehen, gesehen zu werden, daher kommen sie vor allen Dingen dann, wenn niemand zu Hause ist. Schulzeit, Arbeitszeit und Zeiten für’s Einkaufen oder für Hobbys nutzen die TäterInnen für ihre Einbrüche. Dunkelheit mögen sie natürlich trotzdem, bietet sie doch einen guten Schutz vor neugierigen Blicken. Die Konsequenz: Die meisten Einbrüche werden in der dunklen Jahreszeit verübt, wenn TäterInnen die frühe Dämmerung ausnutzen können.

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EinbrecherInnen muss man sich entgegenstellen

- Stopp! Hier kann es gefährlich werden. Sollten Sie einen Einbrecher entdecken, stellen Sie sich ihm nicht in den Weg. Der Täter will unerkannt bleiben und vermeidet nach Möglichkeit jede Konfrontation. Wird ihm diese jedoch aufgezwungen, kann das böse enden.

Daher empfiehlt die Polizei: Lassen Sie den Täter unbehelligt und rufen Sie stattdessen sofort die Polizei unter 110 an, geben Sie eine möglichst genaue Beschreibung des Täters und ggf. seines Fluchtwagens durch.

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Ich kaufe mir eine Alarmanlage

- Für die meisten Einbruchopfer ist es besonders schlimm, dass EinbrecherInnen rein gekommen sind und die Privatsphäre nachhaltig verletzt haben. Einbruchmeldeanlagen können dies nicht verhindern, denn sie melden den geschehenen Einbruch lediglich. Daher rät die Polizei in erster Linie zu geprüfter, mechanischer Sicherheitstechnik für das eigene Zuhause. 
So kann der Einbruch im Versuch stecken bleiben – EinbrecherInnen gelangen nicht ins Haus.

Alarmanlagen können im Einzelfall zusätzlich sinnvoll sein und den mechanischen Einbruchschutz gut ergänzen. Wenn Sie sich für eine Alarmanlage entscheiden, achten Sie darauf, dass es sich um eine geprüfte Überfall- und Einbruchmeldeanlage handelt, die am besten von einem Fachbetrieb (z. B. aus einer unserer Schutzgemeinschaften oder vom polizeilichen Adressennachweis für Errichter von Überfall- und Einbruchmeldeanlagen) installiert und betreut wird. 

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RC-1 reicht völlig

- Das ist falsch. RC - die Abkürzung für "resistance class" (Widerstandsklasse) - ist eine Klassifizierung für Fenster und Türen, die auf ihre Einbruchhemmung nach DIN EN 1627 getestet wurden. Die Widerstandsklassen gibt es von 1 bis 6 – vom einfachen (1) bis zum höchsten (6) Schutz. 

RC-1-Fenster und -Türen sind daraufhin geprüft, ob sie EinbrecherInnen, die nur körperliche Gewalt einsetzen, standhalten. Doch die meisten Einbrüche werden von TäterInnen verübt, die Werkzeug mit dabei haben – und zwar einen Schraubenzieher. Damit reicht RC 1 nicht aus.
Die polizeiliche Grundsatz-Empfehlung für Privathäuser und Wohnungen: RC 2 bis RC 3. Denn Fenster und Türen, die in die Widerstandsklasse 2 eingeordnet sind, haben eine Prüfung mit Werkzeugangriff (Schraubenzieher, Keile, Zange) bestanden.

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Ungeprüfte Sicherheitstechnik ist auch okay

- Ungeprüfte Sicherheitstechnik kann genauso gut sein wie die geprüfte, doch sie muss es nicht. Sicherheitstechnik, die eine DIN-Prüfung besteht, erbringt Ihnen als Nutzer den stichhaltigen Nachweis, dass sie hält, was sie verspricht.
Mit der Prüfung des Sicherheitsprodukts geht zudem eine nach DIN vorgeschriebene Montage und ggf. Betreuung einher. Vertrauen in ein Produkt ist gut, Kontrolle durch ein unabhängiges Prüfinstitut ist besser – insbesondere, wenn es um die eigene Sicherheit geht!

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Quelle:

Ungebetene Gäste, Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes

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